Mittwoch, 11. Mai 2011

Säen und ernten

In dem einen oder anderen Buchladen wurden die ersten Exemplare von "Wer Wind sät" in freier Wildbahn gesichtet - jetzt geht es also los! Und ich freue mich. Überhaupt gibt es in den letzten Tagen, Wochen und Monaten immer neue Gründe zur Freude für mich, wunderbare Nachrichten und Erlebnisse, Begegnungen und Möglichkeiten, die sich mir öffnen. Manchmal habe ich beinahe ein schlechtes Gewissen deswegen. Wie habe ich das verdient? Warum ich und nicht jemand anderes? Aber dann fällt mir ein, wie hart ich daran gearbeitet habe, wie viele Rückschläge ich auf dem Weg bis hierher einstecken musste, wie viele Umwege ich nehmen musste, um mein Ziel zu erreichen. Mir ist nichts in den Schoß gefallen. Als ich ein Kind war, konnte ich mir nicht vorstellen, eines Tages 43 Jahre alt zu sein - meine persönliche Zeitrechnung endete im fernen Jahr 2000 mit einem damals unvorstellbaren Alter von 33 Jahren. Tja, wäre das so gewesen, so hätte ich ein ganz nettes Leben gehabt.
Aber glücklicherweise ging es weiter und ich war immerhin schon 38, als ich endlich mein allererstes gedrucktes eigenes Buch in Händen hielt. Das war der Anfang, dem weitere mühsame Jahre folgten, in denen ich meine Ungeduld bezähmen musste und weiter an meinem Traum arbeitete, ohne das ganze Drumherum je zu vernachlässigen.
Gelegentlich kreuzten "glückliche Zufälle" meinen Weg, die ich nicht erlebt hätte, hätte ich 2005 nicht allen Mut aufgebracht und den ersten Schritt in die Veröffentlichung gewagt.
In ruhigen Minuten denke ich zurück, auf was ich alles verzichtet habe. Urlaub und echte Freizeit gab es nie, das Geschäft, die Pferde, das war für meinen Mann immer wichtiger. Ich habe mitgezogen, meinen 7-Tage-die-Woche-Job gemacht ohne mich zu beschweren. Irgendwann hatte ich mich ja mal für dieses Leben entschieden, niemand hat mich gezwungen. Statt zu verreisen habe ich eben geschrieben und heimlich geträumt, von einem eigenen Buch, von einem Verlagsvertrag, von Lesern, die meine Bücher mögen.
Im Prinzip habe ich all die Jahre gesät. Heute ist mein größter Traum Realität geworden, ich habe alle Hindernisse bezwungen, mit Geduld, Beharrlichkeit und Disziplin. Jetzt darf ich die Früchte dieser Saat ernten. Und das tue ich nun voller Dankbarkeit, Demut und einer Prise Stolz. Aber ohne schlechtes Gewissen. Don't dream your life - live your dreams! In diesem Sinne wünschen ich allen meinen Leserinnen und Lesern mit meinem neuen Buch viel Vergnügen und ein paar spannende und unterhaltsame Lesestunden! Keine Angst, es geht weiter ... Irgendwann ...